historischeR hintergrund
Schon im Spätmittelalter war dieser Kampfsport als bürger-liche Fortsetzung der Ritterturniere mit anderen Mitteln in ganz Europa populär. Wir wissen von Stechen auf Rhein, Neckar, Main, Elbe, Donau, Seine, auf der Themse und dem Canal Grande. Auch in Holland, Belgien und Dänemark wur-de gestochen. In der Schweiz sind Stechen in Genf, Ouchy, Vevey und Estavayer-le-Lac überliefert. Auf dem Zürcher Stadtplan (Bild rechts) von Josias Murer vom 1576 findet sich die Darstellung eines Schifferstechens genau im Geviert zwischen den beiden Brücken, wo es die Zunft der Schiffleuten zusammen mit dem Limmat Club auch heute wieder abhalten. Stechen gehörten häufig zum Programm der grossen Jahresfeste der Zünfte, wurden aber auch zu Ehren hoher Gäste durchgeführt, so 1550 vor Karl V. in Ulm, 1755 zur Konsekration des Fürstbischofs in Würzburg und 1780 beim Einzug von Willem I. in Amsterdam. Früher wurde mit Harnisch, Helm, Schild und meistens spitziger Lanze gekämpft, was immer wieder zu Unfällen und zum Ertrinken einzelner Kämpfer führte. Unsere Vorfahren hatten eben andere Vorstellungen von Gewalt, Risiko und Todesgefahr. Immerhin wurden die Regeln mit der Zeit geändert. Nach dem Weglassen der Rüstung behalf man sich mit stumpfen Lanzen, meist mit einem Kissen aus Leder geschützt. Dies hat sich bis heute bewährt. |
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